Instagram ist ein soziales Netzwerk für Lifestylethemen, dessen Nutzerschaft allein in Deutschland auf mittlerweile 15 Millionen Nutzer gestiegen ist. Anders als Twitter, Facebook, Pinterest, LinkedIn und XING verteilt Instagram Bilder und Videos – aber keine Links. Dadurch führt Reichweite auf Instagram nicht unmittelbar zu mehr Traffic auf der eigenen Homepage.
GESCHRIEBEN VON
Instagram für Einsteiger
Geschrieben von Dennis Tröger
Inhaltsverzeichnis
Instagram-Account einrichten
Warum gibt es Sie?
Ihr Instagram-Kanal sollte nicht existieren, weil Sie etwas verkaufen möchten – denn das spüren die Follower und werden Sie meiden. Einen attraktiven Kanal macht aus, dass er einem höheren Zweck dient und den Nutzern einen echten Mehrwert bieten möchte. Dieser Mehrwert sollte auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten sein.
Instagram-Profil einrichten
Sobald Sie Ihre Zielgruppe festgelegt haben und wissen, welches Ziel Sie erreichen möchten, geht es um die Präsentation Ihres Unternehmens auf Instagram.
(Quelle: Dennis Tröger)
Name und Benutzername
Der Name in Ihrem Profil ist das, was andere Nutzer in Chats zu sehen bekommen und ein erster Indikator, was Sie bieten. Gleichzeitig gehört es zu den wenigen Feldern, die von Instagrams Suchalgorithmus beachtet werden. Ihr Name sollte also den Namen Ihres Unternehmens und bei lokalen Geschäften auch den Ort enthalten. Denken Sie darüber nach, wonach Ihr Kunde suchen würde und nutzen Sie dann entsprechende Begriffe. Sie haben hier nur 30 Zeichen zur Verfügung – nehmen Sie sich etwas Zeit, um Suchbegriffe und den Zweck Ihres Kanals dort unterzubringen.
Der Benutzername ist einmalig und bildet den Link zu Ihrem Instagram-Konto. Hier sollten Sie sich völlig auf Suchbegriffe konzentrieren. Für einen Friseursalon wäre Friseur_Mainz eine gute Idee. So werden Sie gefunden und es wird sofort klar, was sich hinter dem Link befindet.
Ihr Profilbild
Wenn Sie selbstständig sind, dann nehmen Sie ein Foto von sich selbst. Es sollte möglichst so aufgenommen sein, dass Sie auch im kleinen Vorschaubild von Instagram gut zu erkennen sind. Wechseln Sie das Profilbild auch nicht so oft, denn das Wiedererkennen schafft Vertrauen. Ich selbst schaue oft nicht nach den Namen, sondern nach den Profilbildern in meinen Direktnachrichten. Für Unternehmen ist das Logo als Profilbild zu nutzen. Diese klare Positionierung als Unternehmen kostet Sie zunächst ein paar Sympathiepunkte.
Der Profillink
Instagram erlaubt es, für Profile unter 10.000 Followern nur an einer Stelle aktiv Links zu präsentieren, die auf Websites außerhalb der Plattform verweisen: Im Profillink. Sie werden öfter auf den Begriff „Link in Bio“ stoßen. Damit ist genau dieser eine Link gemeint, den Instagram standardmäßig erlaubt. Profile über 10.000 Follower können dann auch in den Stories Links nach außen einbauen.
Instagram-Funktionen
Der Hauptfeed
Die Hauptnutzung von Instagram erfolgt im zentralen Hauptfeed, also auf der Startseite von Instagram. Hier werden Benutzer, Hashtags und Werbung angezeigt, die Sie interessieren könnten. Während früher der Hauptfeed chronologisch alle Inhalte angezeigt hat, werden Inhalte jetzt nach Relevanz für Sie sortiert.
Relevante Inhalte sind solche, mit denen Sie am meisten interagieren. Was relevant ist, wird im Hintergrund via Machine Learning berechnet.
(Quelle: Dennis Tröger)
Ihr Instagram-Profil ist eine Sammlung aus Fotos und Videos, die Sie selbst online stellen können. Zu den Beiträgen gehört eine Bildunterschrift und es besteht die Möglichkeit Orte und Personen zu markieren.
Instagram-Stories
Vor zwei Jahren eingeführt, erfreuen sich Instagram-Stories großer Beliebtheit: 25% der Instagram-Nutzer verwenden regelmäßig die Story-Funktion.
Instagram TV
Instagram TV existiert seit Mitte 2018 und wurde von Instagram als Mobile-First Videoplattform angekündigt. Bisher ist Instagram durch die Community noch nicht richtig akzeptiert worden. IGTV-Videos können bis zu 10 Minuten lang sein. Das Hochkant-Format für längere Videos konnte sich bisher nicht durchsetzen, es bleibt abzuwarten, wie Instagram damit in Zukunft umgehen wird.
Die richtige Vorgehensweise
Jetzt haben Sie ein fertig eingerichtetes Profil und kennen Ihre Möglichkeiten. Doch was sind die nächsten Schritte zu mehr Bekanntheit auf Instagram? Machen Sie doch einfach eine kurze Wettbewerbsrecherche. Suchen Sie nach fünf Wettbewerbern und finden Sie heraus, was die so machen.
Wichtig ist jedoch, dass Sie keine Strategie 1:1 kopieren. Viele Profile Ihrer Konkurrenz sind noch aus einer Zeit, als der Instagram-Algorithmus noch nicht existierte. Es war früher einfach weniger los auf Instagram und Reichweite leichter zu erlangen.
Die Posting-Strategie
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihr Profil zu gestalten. Sie werden chaotische Profile (so wie meins) finden oder Profile, die in der Anordnung der Informationen logischen Strukturen folgen.
Wenn Sie bereits ein Corporate Branding haben, also bestimmte Farben und Bildsprache, dann sollte dieses auch in Ihrem Profil auftauchen.
Die gesamte Komposition Ihres Feeds sollte folgende Fragen beantworten:
1. Welche Produkte bieten Sie an?
2. Welche Meinung haben Sie?
3. Welchen Lifestyle ermöglichen Sie mir als Besucher?
Auf dieser Grundlage erstellen Sie dann Videos und Bilder. Manche Branchen haben es da leichter als andere: Während ein Kleidungslabel einfach seine Klamotten postet, müssen Dienstleister, wie ich, etwas kreativer werden. Deshalb werden Sie viele Profile sehen, welche Zitate und Sprüchen beinhalten. Der Vorteil dieser Strategie ist, dass Sie mit Ihrer Meinung Sympathie aufbauen und damit Follower generieren.
Tipp
Vermeiden Sie abgedroschene Sprüche und Zitate! Wenn jemand einen Küchenkalender haben möchte, dann kauft er sich einen.
Die Bildunterschriften
Die Bildunterschrift wird von vielen nicht optimal genutzt. Sie teilen hier weiterführende Gedanken: Was haben Sie sich bei einem Produkt gedacht? Wie fühlen Sie sich? Was sind vielleicht Herausforderungen Ihrer Kunden?
Tipp
Lassen Sie sich nicht täuschen. Die Bildbeschreibung ist wesentlicher wichtiger, als viele Menschen glauben. Erst die Bildunterschrift führt oft dazu, dass Menschen mit Ihnen interagieren.
Nehmen Sie sich auf die Schippe, beschreiben Sie häufige Hindernisse oder teilen Sie einfach schlicht pure Euphorie. Wenn Sie Ihre Produkte nicht lieben und das zeigen, wieso sollten es Ihre Kunden?
Stories
In Stories können Sie ausprobieren, welche Themen für Ihre Follower interessant sind. Stellen Sie Fragen und nutzen Sie Umfragen, um mehr über die Follower zu erfahren.
Geben, geben, geben
Das wichtigste Prinzip auf Instagram ist „Geben, geben, geben“. Noch bevor Sie darüber nachdenken, mal wieder ein neues Angebot zu posten, fragen Sie sich: Habe ich mir dafür das Vertrauen der Community wirklich schon gesichert? Erst dann sollten Sie beginnen, etwas zu verkaufen. Instagram ist Netzwerken im großen Maßstab und auch auf Netzwerkveranstaltungen lernen Sie Ihren Gegenüber erst einmal kennen. Sobald Sie Instagram als Wohnzimmer begreifen, werden Sie merken, dass es ein gewaltiger Kundenmagnet ist.
Content-Ideen für Instagram
- Zeigen Sie Ihr Produkt in Aktion!
- Hier gibt es einen Unterpunkt
- Noch ein Unterpunkt
- Und ein Dritterunterpunkt
- Präsentieren Sie Produkte, die man zusammen mit Ihrem Produkt verwendet – zum Beispiel trinkt man Wein oft bei gutem Essen.
- Teilen Sie Ihre Überzeugungen oder Klischees in Form von Texten: Der Bauernverband schrieb auf Instagram: „Bauern hassen Ostern: 100 Hektar zu durchsuchen macht keinen Spaß!“
- Zeigen Sie Ihr Team – am besten bei der Verwendung des eigenen Produkts
- Geben Sie Tipps dazu, wie man Ihr Produkt noch besser nutzen kann.
- Teilen Sie Angebote und Aktionen
- Welche Medien beeinflussen Sie? Gibt es Bücher, Podcasts oder Videos, die Ihren Lifestyle unterstützen?
- Behind the scene / Dokumentatorisches – Sie sind sich un- sicher mit Instagram? Klasse! Teilen Sie diese Gedanken und werden Sie damit nahbarer.
- Teilen Sie Werkzeuge, die Sie benutzen – nur, weil Sie etwas kennen, heißt das nicht, dass es anderen genauso geht.
- Albern Sie herum! Teilen Sie auch mal lustige oder kuriose Sachen. Das Leben ist nicht immer ernst.
Instagram-Einstieg in sieben Schritten
1. Klären Sie, welchen Mehrwert Sie bieten möchten
Ihr Instagram-Kanal ist nicht für Sie, sondern für Ihre Follower. Fitness, Fun, Style und Food sind auf Instagram die beliebtesten Inhalte. Wenn Sie einen davon in Ihren Kanal integrieren, gewinnen Sie schneller Reichweite.
2. Erstellen Sie ein Konto und richten Sie Ihr Profil ein
Ihr Instagram-Benutzername und -Name sind die beiden Felder, die durch die Instagram-Suche erfasst werden. In mindestens einem Feld sollte demnach Ihre Profession genannt werden. Ihr Profilbild sollte Sie (als Selbständigen) gut sichtbar zeigen oder (als größeres Unternehmen) Ihr Unternehmenslogo.
3. Denken Sie an die Community
Das Wichtigste ist der Austausch mit Ihrer Community: Nur wenn Sie auf anderen Kanälen kommentieren, liken und deren Inhalte teilen, werden Sie wirklich von der Community wahrgenommen. Inhalte zu posten reicht nicht aus. Stellen Sie sicher, dass Sie gerade am Anfang auf jeden Kommentar antworten.
4. Veröffentlichen Sie Inhalte, die Sie näher an Ihre Ziele bringen
Haben Sie Ziele für Instagram festgelegt? Wenn nicht, dann ist es nicht möglich Erfolge zu messen und zu bestimmen. Legen Sie daher fest, welche Ziele Sie erreichen möchten und messen Sie dann die Inhalte, die Sie näher an das Ziel bringen und gut ankommen.
5. Was ist das Narrativ Ihres Unternehmens?
Eine gute Geschichte ist noch immer der größte Magnet für mehr Follower. Ein guter Instagram-Kanal erzählt die Geschichte Ihres Unternehmens und teilt Ihr Narrativ. Dieses Narrativ ist der rote Faden, der sich durch alle Ihre Marketingaktivitäten zieht.
6. Zeigen Sie Ihre Produkte
Sie möchten verkaufen, zeigen Sie deshalb Ihre Produkte: Im Einsatz beim Kunden, beim Verladen der Pakete oder beim Kunden im Workshop. Geben Sie Ihren Bildern und Fotos einen persönlichen Touch, indem Sie sich und Ihr Team abbilden.
7. Lassen Sie sich nicht entmutigen
Zu Beginn wird gähnende Leere auf Ihrem Profil herrschen. Es kann sehr deprimierend sein, wenn niemand auf Ihre Inhalte reagiert. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen und denken Sie an Schritt #3: Werden Sie Teil der Community und bringen Sie sich ein.