Wer zum ersten Mal einen Onlineshop betritt, der verharrt einen Moment lang bewusst oder unbewusst, um sich Orientierung zu verschaffen. Wir machen dasselbe, wenn wir ein Ladengeschäft betreten: Auch dort müssen wir erst einmal herausfinden, was sich wo befindet und wo wir das Produkt finden, dessentwegen wir gekommen sind. In beiden Fällen produzieren wir Stresshormone. Wir verarbeiten viele neue Eindrücke auf einmal. An unbekannten Orten warnt uns unser Gehirn davor, dass hier vielleicht Gefahren lauern könnten.
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Keine Panik! – So erleichtern Sie Shopbesuchern die Orientierung
Geschrieben von Angelika Niere
Im Idealfall gelingt es dem Besucher rasch, sich zurechtzufinden, und die Stresshormone werden abgebaut. Ist das Gegenteil der Fall, bleibt die Anspannung bestehen. Das Problem: Gestresste Besucher werden vorsichtiger, kaufen weniger und übersehen mehr Angebote, weil sich ihre Wahrnehmung verengt. Die Lösung: Schaffen Sie Orientierungshilfen, damit Ihre Besucher sich schnell zurechtfinden und sicher fühlen.
1. Relevanz
Den Besucher interessieren im ersten Moment auf einer neuen Website zwei Fragen: „Wo bin ich?“ und „Bin ich hier richtig?“ Deshalb ist es wichtig, dass Sie auf Ihrer Startseite klar und eindeutig kommunizieren, wer Sie sind, was Sie machen und warum Sie besonders qualifiziert sind, das Problem Ihres Besuchers mit einem Ihrer Produkte zu lösen. Lesen Sie sich ein:
2. Usability
Websites mit hoher Usability sind leicht bedienbar. Sie werfen den Nutzern so wenige Steine wie nur möglich in den Weg. Das bedeutet nicht nur, dass die Website technisch einwandfrei funktioniert und beispielsweise auch auf Smartphones richtig angezeigt wird. Der Besucher erhält auch auf dem Weg zum Produkt an der richtigen Stelle die Informationen, die er braucht, um es zu finden. Beispiel: Wenn Sie Strickwolle kaufen, sind Sie häufig auf der Suche nach Wolle für die Nadelstärke X. Ermöglicht Ihnen der Shop keine Auswahl nach Nadelstärke, sondern zwingt Sie, auf jedes einzelne Angebot zu klicken und zu den Produktdetails zu scrollen, werden Sie wahrscheinlich lieber zu einem Konkurrenzshop wechseln. Hohe Usability ist eine der wichtigsten Stressabbaumaßnahmen.
3. Navigation
Das ist die Breadcrumb-Navigation der BIEG-Website. Sie gibt Ihnen auf einen Blick Auskunft über die Struktur der Website und wo Sie sich auf dem Weg durch die Seite befinden. So kann sich der Nutzer besonders gut orientieren und auf Wunsch direkt zu einer anderen Hierarchieebene springen.
Gerade im Onlineshop können Breadcrumbs die entscheidende Orientierungshilfe für User sein, die sich auf der Suche bei Produkten oder beim Stöbern durch die Produktkategorien klicken. Und vergessen Sie nicht die Statusleiste, die Ihnen typischerweise im Checkout-Prozess begegnet: Im Bestellvorgang ist es besonders wichtig, dass Ihre Besucher sich sicher und gut aufgehoben fühlen.
4. Einstiegsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Arten zu shoppen. Manche Käufer stöbern gerne in den Produktkategorien, andere wollen ohne Umweg das gesuchte Produkt aufrufen. Um möglichst vielen Besuchern den idealen Einstieg zu ermöglichen, der ihnen besonders bequem erscheint, bieten Sie mehrere Einstiegsmöglichkeiten an. Natürlich baut das Stress ab! Zwei zentrale Varianten: Übersichtliche, aussagekräftige Menüs und eine leicht nutzbare, gut programmierte Suchfunktion mit guter Ergebnisdarstellung.
Allerdings kann man es auch übertreiben – die Übersichtlichkeit muss gewahrt bleiben, sonst erreicht man das Gegenteil.
5. Konventionen
Onlineshops sind Verkaufsplattformen, keine Kunstwerke. Sie sind nicht der richtige Ort, um mit innovativen Designs zu spielen. Natürlich müssen Sie gegenüber Ihrer Konkurrenz aus der Masse hervorstechen – aber bitte mit Ihren Leistungen, nicht mit Ihrem Design. Das lenkt in vielen Fällen nur ab. Stellen Sie sicher, dass Ihre Designs immer funktional bleiben.
In den zwanzig Jahren Internetvertrieb, die hinter uns liegen, haben sich gewisse Konventionen etabliert: Das Logo gehört nach links oben, der Bestellbutton nach rechts unten.